Montag 20 Februar 2023, 11:00

Die Fussballgemeinschaft wird angesichts der Tragödie aktiv

  • Fussballgemeinschaft unterstützt Türkei und Syrien nach Erdbeben geschlossen und solidarisch 

  • Ghanaischer Nationalspieler Christian Atsu unter den 44.000 Opfern 

  • FIFA-Stiftung hat USD 1 Million für die Opfer bereitgestellt 

Die Befürchtungen der letzten Tage wurden am Samstag, 18. Februar zur traurigen Gewissheit: Der ghanaische Nationalspieler Christian Atsu (65 Einsätze, zehn Tore) gehört leider zur langen Liste der Opfer, die das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien gefordert hat. Er wurde nur 31 Jahre alt. 

Im Laufe des Wochenendes mehrten sich die Nachrufe und Ehrerweisungen für den Akteur der Black Stars im Internet und auf den Spielfeldern. Spieler, Klubs, Verbände, Trainer und Fans: Die gesamte Fussballgemeinschaft brachte ihre Trauer angesichts des Ablebens dieses brillanten und sympathischen Spielers zum Ausdruck. Gleichzeitig ist die gesamte Fussballwelt zwei Wochen nach dem verheerenden Ereignis aktiv geworden, um alle Opfer nach Kräften zu unterstützen. 

Das katastrophale Ereignis hat nämlich nicht nur 44.000 Todesopfer gefordert, sondern darüber hinaus sehr viele Menschen ohne Obdach zurückgelassen – und das bei der Kälte, die derzeit in der Region herrscht. Die FIFA-Stiftung, die 2018 zur Bekräftigung des Engagements der FIFA für den positiven gesellschaftlichen Wandel gegründet wurde, hat bereits angekündigt, dass sie USD 1 Million für die humanitäre Nothilfe bereitstellen wird. 

Nach Konsultationen mit dem türkischen Fussballverband (TFF) und dem syrischen Fussballverband (SFA) sowie mit internationalen und örtlichen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) werden die Mittel für die Beschaffung und Verteilung von lebensnotwendigen humanitären Gütern sowie für die Bereitstellung von Notunterkünften für die betroffenen Personen eingesetzt.

Auch Katar will mit Unterkünften für die Erdbebenopfer helfen. Der Gastgeber der letzten Auflage der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ hat kürzlich angekündigt, 10.000 Container an die beiden hilfebedürftigen Länder zu liefern. Die Wohncontainer, die jeweils mit einem Bett, zwei kleinen Fenstern und diversen Stauräumen ausgestattet sind, waren während der WM zur Unterbringung von Fans aus der ganzen Welt genutzt worden. Auf diese Weise kann die WM 2022 ein weiteres positives Vermächtnis hinterlassen.

Zahlreiche Spieler, die an der Weltmeisterschaft teilgenommen haben, haben darüber hinaus mit Botschaften in den sozialen Netzwerken oder Spendenaufrufen ihre Unterstützung für die Türkei und Syrien zum Ausdruck gebracht. Lionel Messi, Kylian Mbappé, Neymar, Harry Kane, Cristiano Ronaldo, Paulo Dybala und Eden Hazard haben sich an einer von Merih Demiral unterstützten Initiative beteiligt. Der türkische Star von Atalanta Bergamo hatte eine Versteigerung der Trikots dieser Stars und vieler anderer vorgeschlagen. Der Erlös wird an eine Organisation gespendet, die Angehörige der Todesopfer und durch die Tragödie in ihrer Existenz bedrohte Menschen unterstützt.

Die beiden kanadischen WM-Spieler Samuel Adekugbe und Atiba Hutchinson haben ebenfalls beschlossen, mit gutem Beispiel voranzugehen und sich zu engagieren. Die Spieler von Galatasaray bzw. Beşiktaş Istanbul, die damit beide in der türkischen Liga aktiv sind, haben sich für das Rote Kreuz und die Unterstützung von dessen Hilfsfonds entschieden.   

Wir versuchen, die Botschaft nach Kanada zu bringen und Spenden und Unterstützung für die Bedürftigen in der Türkei zu sammeln.

Atiba Hutchinson (Kapitän, Kanada und Beşiktaş)

Zahlreich weitere türkische oder in der türkischen Liga aktive Spieler machen sich für die gute Sache stark. Ilkay Gündogan, Stefan Kuntz, Volkan Demirel, Lukas Podolski, Cenck Özkacar, Kim Min-Jae, Vedat Muriqi – sie alle haben großzügige Spenden für Opferverbände geleistet.  

Und während die einen Geld spenden, spenden andere ihre Zeit. Diese Hilfe ist ebenso wertvoll. Unter anderem haben sich Mesut Özil, Dries Mertens, Andrea Pirlo und Yannick Bolasie direkt in die Hilfezentren begeben und sich aktiv an der Sammlung von Sachspenden für die Opfer beteiligt. 

Spieler und Fans haben also auf die Tragödie reagiert. Doch auch die gesamte Fussballgemeinde hat sich angesichts der Katastrophe solidarisch gezeigt. Konföderationen (UEFA), Verbände (wie der kroatische und der österreichische Fussballverband), Ligen (wie die Qatar Stars League, die englische Premier League und die Saudi Pro League) und Klubs (wie der FC Barcelona, FC Southampton, FC Everton, FC Liverpool, 1. FC Köln …) – Spenden und Spendenaufrufe gab es in allen Sphären des Weltfussballs.    Bei der Weltmeisterschaft hat der Fussball die Welt im Jubel vereint. Nun zeigt sich der Zusammenhalt der Fussballgemeinschaft auch in der Not.